Islam leitet sich aus der Wurzel zweier arabischer Wörter ab. Diese bedeuten soviel wie „Frieden, Reinheit, Hingabe“ und „Gehorsam“. Im religiösen Kontext hat „Islam“ die Bedeutung von Hingabe in den Willen Gottes und Gehorsam gegenüber seinen Anordnungen.
Das arabische Wort „Allah“ bedeutet übersetzt Gott oder genauer, der eine und einzige Gott. Der Schöpfer des Universums, der König aller Könige, Herr aller Herren, der Barmherzige, der Gnädige. Auch arabische Christen sagen „Allah“ zu Gott.
Ein Muslim glaubt an Einen Gott , Erhaben und Ewig, Unendlich und Mächtig, Gnädig und Barmherzig, Schöpfer und Versorger. Er gebiert nicht und ist nicht geboren. Nichts ist Ihm gleich.
Ein Muslim glaubt an alle Gesandten und Propheten Gottes ohne Unterschied. Alle Gesandten waren sterbliche Menschen. Sie waren von Gott auserwählt worden, um die Menschen den Islam zu lehren. Die Botschaft der Gesandten war im Kern die Gleiche, es war der Islam, und sie kam aus der einen und gleichen Quelle.
Ein Muslim glaubt an alle Schriften und Offenbarungen in ihrer vollständigen und ursprünglichen Form. Allah, der Schöpfer, hat die Menschen nicht ohne Rechtleitung gelassen. Offenbarungen wurden gesandt, um die Menschen auf den Rechten Pfad zu leiten.
Die Botschaft aller Gesandten und Propheten war die Gleiche. Sie forderten die Menschen auf, auf den Weg Gottes, von dem sie abgewichen waren, zurückzukehren. Der Koran ist das heilige Buch der Muslime.
Die Engel sind geistige Wesen, aus Licht geschaffen, die weder essen noch trinken. Sie besitzen keinen freien Willen und sind nur mit dem Dienst für Allah beauftragt.
Die Muslime glauben an den Jüngsten Tag und an die Abrechnung und die Rechenschaft für ihr Leben vor Allah. Nach dem Tode werden die Menschen auferweckt werden und ihre Taten werden im Jenseits vor ihnen ausgebreitet. Ihnen wird entweder von Allah vergeben, oder sie werden von Allah ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Ein Muslim glaubt an die Vorherbestimmung. Vorherbestimmung bedeutet das zeitlose Wissen Allahs und die Macht seine Pläne vorzubereiten und durchzuführen.
Der Muslim glaubt, dass der Zweck des Lebens der Dienst für Allah ist. Der Dienst für Allah bedeutet nicht, dass man sein ganzes Leben in Zurückgezogenheit und Meditation verbringen soll. Gott zu dienen bedeutet zu versuchen, das Leben entsprechend den vorgeschriebenen Regeln Gottes zu führen. Allah zu dienen bedeutet, ihn zu erkennen, ihn zu lieben, sich ihm hinzugeben und alle Lebensbereiche auf Gott auszurichten
Gott hat dem Muslimen fünf grundlegende religiöse Handlungen aufgetragen, davon einige täglich, einige wöchentlich, manche jährlich und manche mindestens einmal im Leben. Diese Handlungen dienen dazu, den spirituellen Bedürfnissen des Menschen entgegenzukommen und dem gesamten Leben einen göttlichen Aspekt zu geben.
1. Die fünf täglichen Gebete (Salah)
2. Das Fasten im Monat Ramadan (Saum)
3. Die Almosensteuer (Zakat)
4. Die Wallfahrt (Hadsch)
5. Das Glaubensbekenntnis (Schahada)
Neben dem festen, rituellen Gebet gibt es das freie Gebet, ohne besondere Form und zu beliebigen Zeiten.
Das sich enthalten vom Essen, Trinken und sexuellen Beziehungen während des Fastens, lehrt den Menschen das Prinzip der wahren Liebe zu Gott. Dazu erfährt der Fastende den Sinn von Hoffnung, Demut, Geduld und Selbstlosigkeit, Mäßigung, Willenskraft, Selbstdisziplin, einen Geist sozialer Zugehörigkeit, Einheit und Brüderlichkeit.
Das verpflichtende Fasten ist im Monat Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang vorgeschrieben.
Das Spenden ist ein Akt des Gottesdienstes und der spirituellen Investition. Die Almosensteuer, auf welche die Armen ein Recht besitzen, reinigt nicht nur den Besitz und das Vermögen, sondern auch von Selbstsucht und Gier. Sie reinigt das Herz von Neid und Eifersucht.
Die Wallfahrt ist die größte Versammlung der Erde, die einmal pro Jahr zu den heiligen Stätten von Mekka und Medina stattfindet. Frieden ist das übergreifende Thema dieses Treffens. Frieden mit Gott, Frieden mit den Menschen, mit sich selbst und mit allen Geschöpfen. Der Brauch der Wallfahrt geht auf den Propheten Abraham zurück, der zusammen mit seinem Sohn Ismail das Gotteshaus - die Kaaba - in Mekka errichtete. Die Hadsch soll die Muslime auch an den Tag des Gerichts erinnern, an dem die Menschen vor Allah stehen werden.
G L O S S A R
Allah der eine, einzige Gott
Allah-u Akbar "Gott ist grösser"
Hadith Aussage und Ausspruch vom Propheten Muhammad (s)
Hadsch Wallfahrt nach Mekka
'Id-ul Fitr Fest das Fastenbrechens zum Ende des Ramadan ð Ramazan Bayramî
Imam Vorbeter, Gemeindevorsteher, Leiter
Islam wörtl.: “Das Friedenmachen”; Ergebung in Gottes Willen
la ilaha illa-llah “kein Gott außer Allah,
muhammadan Muhammad ist der Gesandte Allahs”
rasulûllah
Mekka Stadt auf der Arabischen Halbinsel, Geburtsort Muhammads (s)
Muezzin Gebetesrufer
Muhammad (s) wörtl.: "Der Gepriesene"; Name des abschließenden Gesandten Gottes
Namaz (türkisch) Das täglich fünfmalige Gebet ð Salah
Oruç (türkisch, sprich ”Orutsch”) Das Fasten im Islam ð Sawm
Quraisch Ein Stamm der Araber, der in Mekka ansässig war und von dessen Nebenlinie der Prophet Muhammad (s) abstammt
Ramadan Fastenmonat; 9. Monat des Islamischen Mondkalenders
Ramazan Bayramî (türkisch) Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan ð Id-ul Fitr
Sawm (Mz. Siyam) Das Fasten ð Oruç
Salah Das täglich fünfmalige Gebet ð Namaz
Schari‘a wörtl: ”der leicht begehbare Weg zur
Quelle”; das Islamische Gesetz, das auf Offenbarung ruht
Sunna Vorbildhafte Vorgehensweise des Propheten Muhammad (s)
Zakat-Abgabe Verpflichtende Abgabe an bestimmte Personengruppen, die Vermögen besitzen
Allah Der eine, einzige Gott
Camii (türkisch, sprich “Dschamii”) Moschee
Iftar Fastenbrechen am Abend nach Sonnenuntergang
Oruç (türkisch, sprich ”Orutsch”) Das Fasten im Islam ð Sawm
Imam Vorbeter, Gemeindevorsteher, Leiter
Khutba Ansprache zu den Freitags- und Festgebeten
----
Islam wörtl.: "Das Friedenmachen"; Ergebung in Gottes Wille
Muslim jemand, der sich Allah ergeben hat; Bezeichnung für den, der den Islam lebt
Sure Bezeichnung für die Kapitel im Koran
Iman Die Glaubensüberzeugung
Koran wörtl.: "Das oft zu Lesende"; das Heilige Buch der Muslime
Schia - Schiiten Anhängerschaft; die Anhängerschaft Alis und seiner Nachfolger ð Sunniten